Asien HochDrei so war’s

Gemeinsam mit dem ColognePride und der VHS Köln haben wir ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Vorurteile gegenüber Menschen mit asiatischen Wurzel gesetzt. Der Dank gilt insbesondere den Teilnehmenden der Gesprächsrunde: Sung Un, Lilith und Anbid (auf dem Foto von links nach rechts).

Da (vermeidlich) asiatischen Menschen mit starken Vorurteilen gegenüber getreten wird, organisierten wir den Talk, der inhaltlich ausnahmslos von unseren Gesprächsgästen gestaltet wurde. Ob beim Dating, im Alltag, oder während den Anfängen der Covid-19-Pandemie, Menschen, die aufgrund ihres äußeren Erscheinens als asiatisch gedeutet werden, sehen sich häufig einer Vielzahl von Diskriminierungen ausgesetzt.

Das beginnt bei Äußerungen wie: “Aus Asien? Aber du siehst gar nicht chinesisch aus.” Darum verdeutlichten Lilith, Anbid und Sung Un zu Beginn die Vielfalt von Asien und die enormen kulturellen Unterschiede. Sie appellierten, offene Fragen zu stellen. Besonders nervig empfinden sie, wenn jemand mit dem angeblichen Wissen prahlt. Zum Beispiel, wenn ihnen erzählt wird, wie schrecklich es in ihrem Heimatland ist, oder dass in Südkorea alle K-Pop hören.

Ebenso ungerechtfertigt ist die Haltung, es wäre in Deutschland viel besser als in Bangladesch, Pakistan oder Südkorea. Die Katastrophenberichte der Medien spiegeln nur einen winzigen Teil wieder. So sollte sich beispielsweise niemals die Frage stellen, ob Anbid, weil er aus Bangladesch stammt, seine Kleidung selber näht.

Zum Ende konnten noch Fragen aus dem Publikum beantwortet werden. An erster Stelle wurde Dating aufgegriffen und die Lust, die vergeht, wenn die erste Frage lautet: “Hi, massierst du?” Lilith ermutigte jedoch, Dating nicht aufzugeben, sondern es an anderen Orten bzw. Gelegenheiten zu versuchen. Online-Dating ist dabei auszuschließen, denn im Rahmen der Anonymität diskriminieren und verletzen sehr viele. Deswegen hofft Lilith auf die Zeit nach der Pandemie. Dann wird es wieder möglich sein in Cafés und Clubs auf Menschen zu treffen, die ehrlich interessiert sind und keine asiatischen Abziehbilder suchen.

Mit einem starken Hygienekonzept der VHS Köln war es möglich die Gesprächsrunde vor Publikum stattfinden zu lassen. Die gut zwei Stunden und die aufmerksamen Zuhörer*innen bewiesen, dieses Thema ist zu selten Anlass für Veranstaltungen. Wir freuen uns darum einen Aufschlag gemacht zu haben und bleiben mit Anbid, Sung Un und Lilith in Kontakt.

Wer tiefer eintauchen möchte, sollte sich Sung Uns Podcast “Bin ich süßsauer?” anhören. In diesem diskutiert er mit vielen queeren asiatischen Persönlichkeiten über Diskriminierungserfahrungen und den teilweise humorvollen Umgang mit diesen.