„Gegensteuern – Rechtspopulismus
und Gleichstellungsgegner*innen die Stirn bieten“
Regionalkonferenz
im DGB NRW Haus
am 14. Februar 2019 in DÜSSELDORF
Mit diffamierenden Kampfbegriffen machen Rechtspopulist*innen und Gleichstellungsgegner*innen nicht nur Stimmung gegen die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI*) sondern auch gegen viele weitere Gruppen und Organisationen. Gewerkschaften und andere zivilgesellschaftliche Organisationen werden ebenso zur Zielscheibe wie Akteur*innen der Politischen Bildung. Was kann dieser Entwicklung entgegengesetzt werden, welche Strategien haben sich bewährt und was können Organisationen und Initiativen voneinander lernen? Diesen und weiteren Fragen möchte die Regionalkonferenz in Düsseldorf nachgehen.
Wann ? Donnerstag, 14. Februar 2019, 09:30 – 17:00 Uhr
Wo ? Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Nordrhein-Westfalen (im Arthur-Hauck-Saal), Friedrich-Ebert-Str. 34–38, 40210 Düsseldorf
Diskussionsgrundlage zur Konferenz
Im Winter 2018 fand zur Vorbereitung der Regionalkonferenz ein Vernetzungstreffen in Dortmund statt. Gemeinsam haben Aktivist*innen und Fachkräfte erste Handlungsansätze entwickelt, um mit Mut und Kreativität den faktenfreien Kampagnen entgegenzuwirken. Zusammen wollen wir diese Ideen weiterentwickeln, um mit neuen Impulsen für die gesellschaftliche Vielfalt einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie zu leisten.
Keynote: „Der Kulturkampf des Rechtspopulismus“ – Richard Gebhardt (Politikwissenschaftler, Publizist und Referent in der Erwachsenenbildung)
Viel wurde in den letzten Jahren über die Aktualität und die Ursachen des Rechtspopulismus gestritten. Für welches „Volk“ aber spricht der Populismus? Und für welche Gesellschaft streitet er? Der Vortrag will – mit Fokus auf die Situation in der Bundesrepublik – in die aktuelle Dimension des Themas einführen und nach einer Klärung des Begriffs “Populismus” einige führende Deutungen untersuchen. Der Blick richtet sich dabei auch auf die kulturkämpferische Sexualpolitik des Rechtspopulismus. Denn sowohl der Kampf gegen die Gender-Studies als auch die Polemik gegen moderne Sexualaufklärung geben Aufschluss über die tieferliegenden Ursachen des sog. Rechtsrucks in der Bundesrepublik Deutschland. Im Anschluss an die einleitenden Ausführungen wird zudem über die Handlungsstrategien für eine demokratische Gegenwehr diskutiert.
Fachforum 1: Zivilgesellschaft im Fadenkreuz von rechts – Was können wir rechten Angriffen und Diffamierungen entgegensetzen?
Rechtspopulistischen Ideologien entgegenzutreten wird auch für zivilgesellschaftliche Organisationen immer mehr zu einer Herausforderung. Dabei kommt es längst nicht nur darauf an, als Organisation eine eigene Position zu entwickeln, sondern diese auch in praktisches Handeln umzusetzen. Wie können Vereine und Initiativen reagieren, wenn die eigene Arbeit von rechts diskreditiert und angegriffen wird? Welche Strategien könnten hilfreich sein, um das Miteinander von Organisationen in unterschiedlichen Themenbereichen zu stärken? Zusammen mit Expert*innen, Praktiker*innen und Teilnehmenden wollen wir Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und Strategien diskutieren.
Fachforum 2: Politische Bildung in Gefahr – Wie können Bildungsfachkräfte menschenfeindlichen Einstellungen entgegenwirken und Demokratiebildung verteidigen?
Rechtspopulismus und Ideologien der Ungleichwertigkeit sind gegenwärtig die größten Herausforderungen für die schulische und außerschulische politische Bildung in Deutschland. Mit besorgniserregenden Agitationen machen Rechtspopulist*innen und Gleichstellungsgegner*innen Stimmung gegen Fachkräfte der politischen Bildung in Schulen, der Erwachsenenbildung und auch in der Jugendarbeit. Sie versuchen dabei den „Beutelsbacher Konsens“ und das Neutralitätsgebot zu instrumentalisieren. Rechte und religiöse Fundamentalist*innen zielen darauf ab, menschenfeindliche Thesen in der politischen Bildung unterzubringen und salonfähig zu machen. Kann und muss sich die Politische Bildung hier stärker positionieren? Das Forum möchte diskutieren, welche Strategien und Ansätze guter Praxis es gibt, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Die Veranstaltung richtet sich an LSBTI*-Aktivist*innen und Fachkräfte aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Stiftungen, Medien, Politik, Sport, Kultur, Religion, Soziale Arbeit, Antidiskriminierungs- und Antirassismusarbeit, Demokratie- und Menschenrechtsarbeit, aus migrantischen Organisationen und aus der Jugendarbeit.
Markt der Möglichkeiten
Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ können Organisationen und Initiativen ihre Arbeit vorstellen. Wenn Sie sich mit einem Stand beteiligen wollen, kontaktieren Sie uns. (rene.mertens@lsvd.de)
Wir bitten um Anmeldung bis spätestens 08.02.2019.
Für die Organisation, Verpflegung und die Umsetzung der Regionalkonferenz sind wir auf einen Teilnahmebeitrag angewiesen. Mit Ihrer Überweisung ist Ihr Platz garantiert. Für Einzelpersonen in ehrenamtlicher Funktion gibt es die Möglichkeit einen reduzierten Beitrag in Anspruch zu nehmen. Bitte kontaktieren Sie uns unter: rene.mertens@lsvd.de
Wir bitten mit der Anmeldung 30,- € auf das folgende Konto zu überweisen.
Familien- und Sozialverein des LSVD
IBAN: DE75 3702 0500 0007 1277 00 / BIC: BFSWDE33XXX
Verwendungszweck: BEITRAG Miteinander staerken 14. Februar 2019 + NAME, VORNAME
Die Regionalkonferenz wird vom Arbeiter-Samariter-Bund NRW freundlich unterstützt.
Das LSVD-Projekt „Miteinander stärken. Rechtspopulismus entgegenwirken“ fördert die Akzeptanz von LSBTI*. Die Stärkung von LSBTI*, ihren Verbündeten und Fachkräften steht dabei ebenso im Vordergrund wie die Entwicklung von Strategien und Allianzen gegen Homosexuellen- und Transfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus sowie gegen jede weitere Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Der Familien- und Sozialverein des LSVD als Projektträger wird gefördert in der Strukturentwicklung zum bundeszentralen Träger im Themen- und Strukturfeld “Akzeptanzförderung und Empowerment für lesbische, schwule, bi- und intersexuelle bzw. -geschlechtliche Menschen und ihre Angehörigen” vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Ansprechpersonen für das Projekt „Miteinander stärken“ sind:
Jürgen Rausch (juergen.rausch@lsvd.de) – Tel. 0221 – 92 59 61 13
René Mertens (rene.mertens@lsvd.de) – Tel. 030 – 78 95 47 63