Im März/April begann der LSVD NRW Kooperationen mit vielfältigen Partner*innen aufzubauen. Ziel war dabei ein gemeinschaftliches Projekt, um Fachkräfte in Schulen und weiteres pädagogisches Fachpersonal anzuregen Akzeptanz von LSBTIQ* zu fördern und sie zu diesem Themenkomplex fortzubilden.
Im Juni fand dazu eine Online-Konferenz statt. Während dieser wurden die geknüpften Kooperationen gefestigt, weitere erfolgreich geknüpft und eine Pilot-Schulung organisiert. Ebenfalls konnte die Evangelische Hochschule Bochum zur wissenschaftlichen Begleitung des gesamten Projekts, sowie zur empirischen Evaluation gewonnen werden.
Jetzt, im August, platzen wir vor Stolz und Dankbarkeit. Das Feedback aus der Pilot-Schulung wurde in die Fortbildung eingearbeitet, die Kooperationen stehen auf einer sehr guten Basis. Es wurde eine gemeinsame Webseite entwickelt, die das Projekt für Fachkräfte sichtbar und einfach erreichbar macht. Ein Name wurde gefunden unter dem alle Kooperationen vereint werden – Queerflexiv – und die begleitende Studie, kann zeitgleich mit der Fortbildung starten.
„Mehr als Bienchen, Blümchen und Regenbögen!“
Dies ist der Titel der Fortbildung. Mit ihr wird versucht geschlechtliche und sexuelle Vielfalt gleichberechtigt im Unterricht und in Unterrichtsmaterialien vorkommen zu lassen. Nach dem fantastischen Vorbild der schottischen Regierung, streben wir an, geschlechtliche und sexuelle Vielfalt nicht nur in abstrakten Richtlinien stehen zu haben, sondern diese in pädagogischen Einrichtungen und während des Unterrichts, mit fundiertem und wissenschaftlich gesichertem Wissen, den Lernenden zu vermitteln.
Die ersten Termine finden im Oktober statt. Zu diesen haben sich bereits einige Fachkräfte angemeldet; noch sind Plätze frei.
- Oktober 2020 Modul I-VIII in Dortmund
- Oktober 2020 Modul I-VIII in Köln
Anmelden können sich alle, die sich dem genannten Fachpersonal zugehörig fühlen (auch angehende Fachkräfte) auf der gemeinsamen Webseite unter:
Weitere Termine werden 2021 stattfinden. Voraussichtlich in anderen Städten in NRW. Auch sind weitere Multiplikator*innen in Planung, um an mehreren Standorten gleichzeitig die Fortbildungsreihe anbieten zu können.
Darüber hinaus ist zusammen mit Prof. Dr. Elke Hemminger, von der Evangelischen Hochschule Bochum, ein Seminar zur Fortbildung und Studie im Sommersemester 2021 in Planung. In diesem sollen Studierende die Entstehung des Fortbildungs-Projekts, das inhaltliche Konzept und die Bedeutung dessen, sowie die fortschreitende Evaluierung wissenschaftlich aufarbeiten.
Auch die Stiftung Akademie Waldschlösschen unterstützt unser Vorhaben über die Landesgrenze von NRW hinaus. So wird der LSVD Berlin/Brandenburg voraussichtlich im kommenden Jahr in das Projekt einsteigen.
Als beratende Personen unterstützen die Studie Marcel Hackbart von der Stiftung Akademie Waldschlösschen, sowie Noah Rieser von TransInterQueer* e.V. aus Berlin und Mika Schäfer von NGVT* NRW.
Durch die Kooperation mit der Deutschen Aidshilfe e.V. – insbesondere dem Projekt Herzenslust – haben wir die Möglichkeit allen Teilnehmenden aktuelles Wissen mittels Guest Speaks zum Thema Risikoabschätzung, Abgrenzung, HIV und sexueller Vielfalt mit an die Hand zu geben.
Aufgrund der Schnittstelle zum Projekt Queer Refugees bekommen Teilnehmende gespiegelt, wie komplex und eminent wichtig die Beratung von queeren Refugee-Jugendlichen ist.
Die Kooperation mit dem NGVT* NRW ermöglicht zudem Informationsfluss und Austausch zu fachkundigen Beratungsangeboten in den jeweiligen Regionen und die Bereitschaft diese zu nutzen.
Des Weiteren regen wir alle Teilnehmenden an bestehende Angebote zur geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt zu nutzen, sofern das bislang nicht geschehen ist (z.B. Schule der Vielfalt, FUMA e.V., SCHLAU NRW).
Wir sind und bleiben interessiert an weiteren Kooperationen und Multiplikator*innen.
Dieses Projekt wird uns noch lange begleiten. Nach diesem grandiosen Beginn sind wir sehr zuversichtlich, dass mit langem Atem und vielen Köpfen und Händen unser Projekt zu mehr Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Unterricht und pädagogischen Einrichtungen führen.