Evangelische Kirche: Liebe ist absolut und fragt nicht nach dem Geschlecht
Rheinische Landeskirche möchte auch gleichgeschlechtliche Paare trauen
(15.01.2016) Anlässlich des Entschlusses der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland, die kirchliche Trauung auch für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen, erklärt Arnulf Sensenbrenner, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) Nordrhein-Westfalen:
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Nordrhein-Westfalen freut sich sehr, dass die rheinische Landeskirche zukünftig die Liebe zweier Menschen traut – egal ob lesbisch, schwul oder heterosexuell. Das zeigt Religion und Akzeptanz von Vielfalt müssen sich nicht ausschließen.
In der evangelischen Kirche werden Schwule und Lesben immer mehr als gleichberechtigte Gemeindeglieder akzeptiert. Es setzt sich die Auffassung durch, dass die Ehe durch den Konsens zweier Menschen und voraussetzungslos geschlossen wird. Auch wenn die EKD die Ehe lange Zeit als Verbindung von Mann und Frau definierte, wird spätestens in der Orientierungshilfe der EKD diese Sicht aufgegeben. Aus einer modern-protestantischen Perspektive wird heute nicht mehr nach der äußeren Form einer Partnerschaft, sondern nach den dort gelebten Werten gefragt
Obwohl einige Landeskirchen, besonders in Sachsen und in Württemberg, immer noch Schwulen und Lesben die kirchliche Akzeptanz verweigern und sie vielerorts nicht in ihren Gemeinden respektieren, mehren sich die Stimmen innerhalb der EKD, die die Öffnung der Ehe unterstützen und die Akzeptanz von Lesben und Schwulen in den Gemeinden fordern.